Gianluigi Buffon – Eine Legende wird 40
Vor mehr als 20 Jahren, als noch mit Libero gespielt wurde und einige seiner heutigen Mitspieler noch nicht geboren waren, debütierte Gianluigi Buffon im Profifußball. Noch immer ist der mittlerweile 40-jährige nicht aus der Zeit gefallen, sondern zählt nach wie vor zu den besten Torhütern der Welt. Wir blicken zurück auf seine beispiellose Karriere.
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Triumphe, Titel, Tränen
Er debütierte mit 17 Jahren in der ersten Liga, wurde zum teuersten Torhüter aller Zeiten und holte unzählige Titel. Der Sport-Insider zeigt Ihnen die wichtigsten Momente in Buffons Laufbahn.

1995 - Profi-Debüt beim AC Parma
Am 19.11. 1995 war es so weit. Gianluigi Buffon gab im Alter von nur 17 Jahren sein Profi-Debüt beim AC Parma. Wie man sieht, hat sich der Keeper nur unwesentlich verändert. Auch seine berühmte Gelassenheit war offenbar schon in jungen Jahren ein Markenzeichen.

1997 - Debüt in der A-Nationalmannschaft
Nur zwei Jahre später dann das Debüt in der italienischen Nationalmannschaft. In einem WM-Qualifikationsspiel im Oktober 1997 verletzte sich Stammkeeper Gianluca Pagliuca nach einer halben Stunde. Buffon ersetzte ihn und kam so zu seinem Debüt in der Squadra Azzurra. Es dauerte nicht lange bis er den zehn Jahre älteren Pagliuca als Nummer eins verdrängte.

1998/99 - Double mit dem AC Parma
Der heutige Zweitligist AC Parma gehörte zu Buffons Anfangszeiten zu den Spitzenteams in Italien. Zu seinen Mitspielern zählten Fabio Cannavaro, Lilian Thuram oder Hernan Crespo. Zusammen mit ihnen holte Buffon in der Saison 1998/99 seine ersten beiden Titel im Profibereich, indem sie sowohl den italienischen Pokal, als auch den UEFA-Cup gewannen.

2001 - Wechsel zu Juventus Turin
Im Sommer 2001 folgte dann der nächste große Schritt in Buffons Karriere. Für ca. 53 Millionen Euro wechselte er zu Jeventus Turin, womit er zum teuersten Torhüter aller Zeiten wurde. Ein Rekord, der selbst in Zeiten eines verrücktspielenden Transfermarktes bis heute nicht gebrochen wurde. In der darauffolgenden Saison holte Buffon dann sogleich seine erste von bis heute acht italienischen Meisterschaften.

2006 – Weltmeister
2006 dann der zweifelsohne größte Erfolg in Buffons Karriere. Zum Leidwesen der Deutschen beendete Gianluigi Buffon mit der Squadra Azzurra das Sommermärchen des DFB-Teams im Halbfinale. Im Finale folgte dann der Sieg im Elfmeterschießen gegen Frankreich, was Italien den vierten WM-Titel bescherte. Buffon wurde anschließen zum Besten Torhüter des Turniers gekürt.

2006/07 – Buffon folgt Juve in die zweite Liga
Von ganz oben nach ganz unten: 2006 erschütterte ein Manipulationsskandal den italienischen Fußball. Juventus‘ Vereinsführung um den damaligen Manager Luciano Moggi soll über zwei Saisons lang Spiele der italienischen Liga mittels Bestechungsgeldern gezielt manipuliert haben. Als Folge wurden den Turinern nicht nur die Meisterschaften der vergangenen zwei Spielzeiten aberkannt, sondern sie mussten auch per Zwangsabstieg in die zweite Liga, wo sie darüber hinaus auch noch mit 17 Minuspunkten in die neue Saison starten sollten. Zahlreiche Stars verließen daraufhin den Verein. Buffon aber – zusammen mit den beiden anderen Weltmeistern Alessandro Del Piero und Mauro Camoranesi – blieb Juve treu. In Liga zwei mussten die Superstars zuweilen in wenig luxuriösen Stadien spielen. Doch allen Widrigkeiten zum Trotz schafften sie den direkten Wiederaufstieg.

2011/12 – Die glorreiche Zeit von Juve beginnt
Nach dem Aufstieg in die erste Liga brauchte Juventus zunächst einige Jahre, um zu alter Stärke zurückzufinden. Die Mailänder Klubs dominierten. Doch mit der Saison 2011/12 brach eine bis heute ungebrochene Dominanzphase von Juve an. Das Team um Kapitän “Gigi“ Buffon holte die erste von sechs aufeinanderfolgenden italienischen Meisterschaften. Darüber hinaus gewannen sie in den folgenden Jahren jeweils dreimal den italienischen Pokal sowie den Superpokal.

2012 - Vize-Europameister
Sechs Jahre nach dem WM-Titel in Deutschland stand Buffon mit Italien ein weiteres Mal im Finale eines großen Turniers. Zuvor schalteten sie im Halbfinale einmal mehr das DFB-Team aus. Im Finale in Kiew allerdings, war gegen ein übermächtiges Spanien nichts zu holen. Am Ende lautete das Ergebnis 0:4 aus Sicht der Italiener.

2014/15 und 2016/17 – Zweimal zweiter in der Champions League
Den Erfolgen im italienischen Fußball zum Trotz, musste Gigi Buffon in den folgenden Jahren auf der internationalen Bühne noch weitere herbe Niederlagen einstecken. 2015 und 2017 stand er mit Juve jeweils im Finale der Champions League. Beim ersten Anlauf hatte er gegen Barcelona das Nachsehen und 2017 war gegen Real Madrid Schluss.

2017 – Bitteres Ende der Nationalmannschaftskarriere
Buffons glorreiche Karriere in der Nationalmannschaft nahm im letzten Jahr leider ein denkbar unglückliches Ende. In der Qualifikation zur WM in Russland scheiterte Italien nach zwei extrem schwachen Auftritten an Schweden. Buffon, der seine Karriere in der Squadra Azzurra mit der WM in Russland beenden wollte, muss sich das Turnier nun von zuhause aus anschauen. Nach der zweiten Partie gegen die Schweden flossen beim Routinier bittere Tränen.

2018 - ?
Was passiert mit Gigi nach dieser Saison? Eigentlich hatte er verkündet, im Sommer 2018 seine Karriere beenden zu wollen. Ein kleines Hintertürchen hat er sich selbst aber gelassen. Sollte er mit Juventus nun doch noch die Champions League gewinnen, würde er doch noch ein Jahr dran hängen. Sein ehemaliger Mitspieler und heutiger Juve-Vizepräsident Pavel Nedved verkündete vor kurzem sogar, dass noch garnichts fix sei. "Gigis Leistungen sind immer großartig und wir sind froh, ihn hier bei uns zu haben. (…) Er hat noch nicht verkündet, dass er am Ende der Saison aufhört." Man darf also gespannt sein.
Autor: Markus Brecheisen