Bundesliga-Spitzenspiel der Woche – Borussia Dortmund gegen FC Bayern München
Am Samstagabend kommt es zum vielleicht wichtigsten Aufeinandertreffen in dieser Bundesligasaison: Borussia Dortmund könnte mit einem Sieg gegen den FC Bayern München bis auf zwei Punkte an den Rekordmeister heranrücken. Wir vergleichen beide Teams Mann für Mann:

Borussia Dortmund - FC Bayern München
Es ist das Duell der mit Abstand besten zwei Teams der Bundesliga. Der Rekordmeister aus München hat gerade einmal eine Partie verloren und bereits 20 Siege eingefahren. Borussia Dortmund kommt auf 17 Siege und nur drei Niederlagen. Der Vorsprung auf den Drittplatzierten Hertha BSC beträgt schon 15 Punkte. Noch nie hatte ein Team als Zweiter der Bundesliga zu diesem Zeitpunkt schon so viele Punkte auf dem Konto.

Borussia Dortmund - FC Bayern München
Beim Aufeinandertreffen in der Hinrunde erlebte Dortmund gegen Bayern München ein regelrechtes Debakel. Mit 5:1 fertigten die Münchner im heimischen Stadion den Rivalen aus dem Ruhrgebiet ab. Lewandowski und Müller gelang dabei ein Doppelpack, auch der Ex-Dortmunder Götze konnte ein Tor beisteuern. Bei der Borussia gelang nur Aubameyang ein Ehrentreffer.

Borussia Dortmund - FC Bayern München
Schon öfters musste Borussia Dortmund eine hohe Niederlage gegen den FC Bayern München in Kauf nehmen. Bereits 2009 kassierte man zuhause ein 1:5. 2008 und 2005 unterlag der BVB den Bayern jeweils mit 5:0. 2000 verlor der BVB mit 2:6, 1971 sogar mit 1:11 in München – die zweithöchste Niederlage der Vereinsgeschichte. Insgesamt ist die Heimbilanz von Dortmund gegen Bayern relativ ausgeglichen: 16 Siegen des BVB stehen 17 Niederlagen gegenüber, bei 19 Unentschieden.

Borussia Dortmund - FC Bayern München
Doch unter Ex-Trainer Jürgen Klopp entwickelte sich der BVB zu einem regelrechten Angstgegner der Bayern. Dortmund gelangen von 2010 bis 2012 fünf Siege in Folge gegen den Rekordmeister. Unvergessen ist der 5:2-Triumph im DFB-Pokalfinale 2012. Damals verloren die Bayern auch die Meisterschaft an Dortmund und unterlagen eine Woche später im Champions-League-Finale "dahoam" auch noch Chelsea London.

Borussia Dortmund - FC Bayern München
Die vielleicht wichtigste Partie im Duell zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund war aber das Finale der Champions League 2013 – als erstmals zwei deutsche Teams in einem Finale der Königsklasse aufeinandertrafen. Dortmund spielte stark, doch Bayern München holte dank des entschiedenen Tores zum 2:1 durch Robben den Sieg und damit auch die Revanche für das im Jahr zuvor verlorene DFB-Pokalfinale.

Bürki – Neuer
Roman Bürki spielt eine sehr solide erste Saison als Nummer eins von Borussia Dortmund. Er verdrängte Roman Weidenfeller aus dem Tor. Auf der anderen Seite steht ihm mit Manuel Neuer aber ein wahrer Torhüter-Titan gegenüber. Schon 14 Mal spielte Neuer diese Saison zu Null. Gegen den Welttorhüter der letzten vier Jahre sieht jeder Torhüter alt aus. Ganz klar: 0:1 für die Bayern.

Piszczek - Lahm
In der Rückrunde kann Lukasz Piszczek als rechter Verteidiger wieder an seine starke Form aus der Klopp-Ära anknüpfen. Blöd nur, wenn die gegnerische Mannschaft auf einen der vielleicht besten Außenverteidiger der Welt zurückgreifen kann. Dank Weltmeister Philipp Lahm geht der Punkt erneut an den FC Bayern - 0:2.

Bender - Kimmich
Bender wie auch Kimmich sind eigentlich keine Verteidiger, sondern im Mittelfeld beheimatet. Derzeit laufen aber beide Spieler in der Abwehrreihe ihrer Teams auf – und dort machen sie auch einen ordentlichen Job. Bender besticht durch Routine und Erfahrung. Kimmich verfügt zwar in seiner ersten Bundesligasaison nicht über den gleichen Erfahrungsschatz, spielt aber schon unglaublich abgeklärt für seine 21 Jahre. Dank der Routine hat Bender hier aber die Nase leicht vorne - es steht 1:2.

Hummels - Alaba
Mit Mats Hummels ordnet ein echter Weltmeister die Abwehr der Borussia. Mit starken Zweikämpfen hält er souverän die Viererkette zusammen und sorgt mit seinen steilen Pässen und Kopfbällen auch für Torgefahr. Bei den Bayern findet sich mit David Alaba wieder kein echter Innenverteidiger in der Abwehrreihe: Der gelernte Mittelfeldspieler gehört zu den besten Spielern auf der linken Außenbahn. In Abwesenheit von Boateng hält Alaba die Abwehr der Münchner dennoch gut zusammen. Dank der größeren Routine auf dieser Position geht der Punkt aber an Dortmund - 2:2.

Schmelzer - Bernat
Als Stammkraft auf der linken Abwehrseite beackert Marcel Schmelzer solide das Spielfeld. Seine Stärken hat Schmelzer eher in der Defensive, auch wenn er immerhin zwei Torvorlagen diese Saison beigesteuert hat. Juan Bernat ist flink und technisch stark, aber noch ohne Torvorlage diese Saison, aufgrund einer Muskelverletzung fiel der spanische Nationalspieler gegen Ende der Hinrunde länger aus, bestritt aber die letzten Partien der Münchner. Wegen der etwas größeren Spielpraxis geht der Vergleich an den BVB - 3:2.

Weigl - Alonso
Weigl überraschte als Shootingstar in der Hinrunde im defensiven Mittelfeld von Borussia Dortmund. Sein Stammplatz wackelt aber seit der Rückrunde – immer häufiger spielt Ginter auf seiner Position im zentralen Mittelfeld. Alonso auf der anderen Seite verfügt über einen sehr großen Erfahrungsschatz. Auch wenn Alonso nicht mehr der Schnellste ist, macht er die fehlende Spritzigkeit mit seiner Abgeklärtheit, technischer Raffinesse und seinem Passspiel wieder wett. Der Punkt geht an den FCB - 3:3.

Mkhitaryan - Robben
Mkhitaryan ist diese Saison der absolute Vorlagengeber. Bereits 13 Tore legte der armenische Mittelfeldspieler auf und markierte zudem selbst neun Treffer. Damit liegt er in Sachen Scorerpunkte dicht hinter Thomas Müller. Nur Douglas Costa hat mit 14 Assists noch mehr Vorlagen in der Bundesliga kreiert. Arjen Robben ist ebenfalls für seine Torgefahr bekannt – wegen Verletzungen startete er erst spät in die Saison, erzielte in 14 Einsätzen aber auch bereits vier Treffer. Trotzdem hat Mkhitaryan aufgrund seiner vielleicht besten Saison im Dress des BVB die Nase vorne - 4:3.

Gündogan - Müller
Auch Gündogan spielt die gesamte Saison über schon in einer überragenden Form. Nach dem ganzen Wechseltheater im Sommer überzeugte er seine Kritiker als Spielmacher im Mittelfeld der Borussia. Ein absolutes Phänomen ist und bleibt Thomas Müller – fast aus jeder Lage schießt er als Grenzgänger zwischen Mittelfeld und Angriff ein Tor, wie zum Beispiel bei seinem Fallrückzieher gegen den SV Darmstadt 98. Mit aktuell 17 Toren gelangen ihm schon jetzt so viele Treffer für den FC Bayern, wie in keiner Saison zuvor. Wo Müller ist, herrscht immer Gefahr. Der Punkt geht deshalb trotz der starken Form von Gündogan an Thomas Müller - 4:4.

Kagawa - Thiago
Als Kreativposten ist Shinji Kagawa zwar nicht immer in der Anfangsformation der Borussia – trotzdem kam er schon auf 20 Einsätze diese Saison. An seine Leistung aus der Zeit unter Klopp von 2010 bis 2012 konnte er diese Saison aber nicht anknüpfen. Mit vier Toren und sieben Vorlagen zeigte er sich torgefährlicher als Thiago, sein Gegenpart im Mittelfeld der Bayern. Ihm gelang bisher noch kein Treffer, seine Topform hat der von so vielen Verletzungen geplagte Mittelfeldspieler noch nicht erreicht. Da er aber noch so viel Luft nach oben hat, geht diese Runde an den FC Bayern - 4:5.

Reus - Costa
Auch Marco Reus ist ein Pechvogel, was Verletzungen angeht. Zu Beginn der Saison warfen ihn immer wieder Probleme zurück. Abgesehen von einer Erkältung ist er in der Rückrunde aber von allen Blessuren verschont geblieben. Douglas Costa gehört zu den großen Überraschungen der Saison. Ohne große Anlaufprobleme etablierter er sich sofort im Team von Guardiola. Zwar strahlt er nicht die Torgefahr eines Marco Reus aus – mit 14 Torvorlagen ist er der König der Vorbereiter der Bundesliga. Der Punkt geht wieder an Bayern - 4:6.

Aubameyang - Lewandowski
Pierre-Emerick Aubameyang und Robert Lewandowski spielen derzeit wie von einem andern Stern. Zum ersten Mal seit fast einem halben Jahrhundert gefährden die beiden Stürmer die ewige Rekordmarke von 40 Toren, die Gerd Müller 1972 gelungen war. Lewandowski hat die Nase mit 23 Toren in 23 Spielen leicht vor Aubameyang, der im gleichen Zeitraum 22 Tore erzielte. Beide Spieler sind aktuell in absoluter Topform, dieser Vergleich geht deshalb unentschieden aus - 5:7.

Tipp: Borussia Dortmund - FC Bayern München
Es ist die große Chance für den BVB, den Bayern gefährlich nahe zu kommen. Beide Teams spielen fast auf Augenhöhe – doch Guardiola ist sich der Gefahr bewusst und wird den Rekordmeister mit seinen taktischen Kniffen gut vorbereitet ins Meisterduell schicken. Unser Tipp lautet deshalb 3:1 für den FC Bayern.
Autor: Lukasz Konieczny